"Durch den Kauf von Aktien aus dem Solarenergie-Sektor beteiligen sich Anleger an Solarunternehmen und können so indirekt in erneuerbare Energien investieren. Neben der ökologischen Nachhaltigkeit profitieren Anleger auch wirtschaftlich durch die steigende Nachfrage nach Solar- bzw. Photovoltaik-Technologie."
Simon Brunke - CEO der Exporo AG
Welche Unternehmen zählen zur Solarbranche?
Zur Solarbranche gehören verschiedene Arten von Unternehmen, die sich auf unterschiedliche Bereiche der Solarenergieerzeugung und -technologie spezialisieren. So zählen unter anderem Hersteller von Solartechnologien, Betreiber von Solaranlagen, Anbieter von Solartechnik, Unternehmen aus der Forschung sowie weitere Solarunternehmen zur Branche. Viele Firmen sind dabei gleich an mehreren Stellen an der Branche beteiligt. So bieten viele Hersteller auch unterschiedliche Services zur Installation der Anlagen beim Endkunden an.
Solarzellen- und Modulhersteller
Diese Unternehmen stellen die unterschiedlichen Bauteile für Solar- bzw. Photovoltaikanlagen her. Solarzellen sind die Komponenten, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln, während Solarmodule Gruppen von Solarzellen sind, die gemeinsam in Solarpanels integriert werden. Hersteller in diesem Segment sind entscheidend für die Entwicklung und Produktion effizienter und kostengünstiger Solartechnologie. Zu den wichtigen Technologien in diesem Bereich gehören auch Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandeln, sowie Batteriespeichersysteme, die überschüssige Energie speichern.
Diese Technologien optimieren nicht nur die Energieausbeute, sondern tragen auch zur Flexibilität und Effizienz von Solaranlagen bei. Namenhafte Hersteller in der Solarbranche, die eigene Aktien herausgeben, sind beispielsweise First Solar, Jinko Solar oder Canadian Solar.
Solarparkbetreiber
Solarparkbetreiber entwickeln, bauen und verwalten große Solar- bzw. Photovoltaikanlagen, die oft als Solarparks bezeichnet werden. Diese Anlagen erzeugen große Mengen Solarenergie. Durch die Einspeisung des Solarstroms tragen Unternehmen in diesem Bereich wesentlich zur Gesamtenergieversorgung bei.
Solarparks können auf ungenutzten Landflächen, wie brachliegenden landwirtschaftlichen Flächen oder in Wüstengebieten, errichtet werden, wo durch eine hohe Sonneneinstrahlung viel Solarenergie erzeugt werden kann. Sie sind besonders vorteilhaft in Regionen mit hohen Sonnenstunden, wie in Teilen Südeuropas, Nordafrikas, des Nahen Ostens und der südwestlichen USA, aber auch in Deutschland werden vermehrt Solarparks auf ehemaligen Industrie- und Militärflächen betrieben. Diese geografische Diversifizierung ermöglicht es Solarparkbetreibern, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur lokalen Energieversorgung zu leisten.
Anbieter von Solartechnik und -ausrüstung
Diese Unternehmen konzentrieren sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Technologien und Ausrüstungen, die für die Installation und Wartung von Solar- bzw. Photovoltaikanlagen benötigt werden. Dazu gehören Wechselrichter, Montagesysteme und Überwachungstechnologien. Anbieter von Solartechnik und -ausrüstung sind wichtig für die Effizienzsteigerung von Solaranlagen. Die Unternehmen erweitern ihr Angebot häufig um fortschrittliche Lösungen und ermöglichen Solaranlagenbetreibern so, ihre Anlagen effizienter zu gestalten und die Gewinnung von Solaranergie zu maximieren.
Zu dieser Kategorie der Solarbranche zählen beispielsweise die Unternehmen SolarEdge oder SMA Solar Technology, die nicht nur durch ihre Produkte, sondern auch durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung zur Weiterentwicklung der Technologie beitragen.
Forschung und Entwicklung
Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigen sich mit der Weiterentwicklung der Solartechnologie. Sie arbeiten an neuen Materialien, verbesserten Produktionsverfahren und fortschrittlicheren Solarzellen, um die Effizienz und Kosteneffektivität von Solarenergie weiter zu erhöhen. Forschungs- und Entwicklungsunternehmen tragen seit Jahren dazu bei, Solarenergie als eine der effizientesten und nachhaltigsten Energiequellen weiter zu etablieren.
In Solaraktien investieren: Die Vorteile für Anleger
Neben dem wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit besteht ein Vorteil von Solaraktien im Potenzial für hohe Renditen. Diese werden vor allem dann erwirtschaftet, wenn das Unternehmen erfolgreich wächst. Diese Renditeaussichten übertreffen oft die von Solarfonds, da eine positive Entwicklung der Aktie über das Jahr nicht durch die Streuung der Anlage über mehrere Assets geschmälert wird. Das bedeutet, dass Solarfonds stabilere, aber auch geringere Gewinne erwirtschaften, da die Kursentwicklungen aller investierten Assets sich untereinander ausgleichen. Einige Solaraktien gehen außerdem mit einer Dividende einher. Dabei zahlt das Unternehmen pro Quartal oder Jahr einen Teil des Gewinns an die Halter der Aktien aus.
Welche Risiken haben Solaraktien?
Neben dem wichtigen Beitrag zur Energiewende sowie den potenziell hohen Renditen gehen Solaraktien auch mit einigen Risiken einher. So unterliegen Unternehmen der Solarbranche sowie deren Aktien unterschiedlichen Einflüssen. Diese sind nicht immer vorhersehbar und können zu teils hohen Kursverlusten führen.
Politische Entscheidungen zur Förderung der Solarbranche
Die Solarbranche kann durch verschiedene politische Entscheidungen und Änderungen in der Umweltgesetzgebung maßgeblich beeinflusst werden. Investieren Anleger in deutsche Solaraktien, haben politische Entscheidungen in Deutschland, welche die Förderung und Subventionierung der Solarbranche betreffen, große Auswirkungen auf den Wert der Solaraktie.
Bei der Auswahl verschiedener Aktien sollte daher auch auf regionale Diversifikation des Portfolios geachtet werden. Indem Solaraktien von Unternehmen aus verschiedenen Ländern kombiniert werden, können Anleger das Risiko für Verluste durch politische Entwicklungen schmälern.
Technologischer Fortschritt
Der technologische Fortschritt in der Branche ist ein wesentlicher Risikofaktor beim Kauf von Solaraktien. Da die gesamte Branche sich stetig weiterentwickelt, führen neue Technologien schnell dazu, dass Solar-Produkte bereits innerhalb weniger Jahre veraltet und weniger gefragt sind. Investieren Unternehmen nicht selbst in die Weiterentwicklung ihrer Produkte, kann ihr Marktwert sinken.
Für Anleger bedeutet dies, dass sie Unternehmen auch nach ihrer Fähigkeit zur Innovation und Weiterentwicklung bewerten müssen, um das Risiko ihrer Investitionen richtig einschätzen zu können.
Volatilität einzelner Aktien
Das Investieren in Solaraktien birgt im Vergleich zu einem Fonds oder ETF ein höheres Risiko. Diese Aktien sind oft stärkeren Marktschwankungen ausgesetzt, da sie direkt von den Entwicklungen und Herausforderungen des jeweiligen Unternehmens beeinflusst werden. Während Fonds und ETFs das Risiko durch Diversifikation, also eine Streuung des Risikos auf mehrere Assets, mindern, hängt bei Einzelaktien die Rendite stark von der Leistung des einzelnen Unternehmens ab. Anleger, die einzelne Solaraktien kaufen, sollten die Volatilität des Marktes und spezifische Unternehmensrisiken kennen und auf diese reagieren können.