In der Finanzwirtschaft kann ein Portfolio als Zusammenstellung von Investitionen oder Geldanlagen verstanden werden. Die in einem Portfolio erfassten Geldanlagen können Wertpapiere, Immobilien oder Rohstoffe sein. Häufig ist eine Mischung aus mehreren Anlageformen vorzufinden oder ein reines Immobilien- bzw. Wertpapierdepot. Mit dem Aufbau und Besitz eines Portfolios verfolgen Anleger in der Regel bestimmte Ziele, wie etwa die Absicherung und die Vermehrung des eigenen Vermögens. Bei besonders umfangreichen Portfolios und bei komplexen Geldanlagen ist es notwendig, ein Management für das Portfolio zu betreiben. Darunter versteht man die Zusammenstellung und regelmäßige Steuerung und Verwaltung des Portfolios.
Dem Aufbau eines Portfolios gehen gewöhnlich eine Zielsetzung und eine damit verbundene Strategie voraus. Diese wiederum ergeben sich aus einer Analyse der persönlichen Kapital- oder Vermögenssituation. Stellt ein Unternehmen (oder ein Privatinvestor) beispielsweise fest, dass sein verfügbares Kapital unrentabel angelegt ist, so könnte das Unternehmen (oder der Privatinvestor) das Ziel ausgeben, das Kapital so zu investieren, dass die eigenen Renditevorgaben eingehalten werden können. Im Rahmen einer Portfoliostrategie könnte sich das Unternehmen dann dazu entschließen, sein Kapital in Immobilieninvestments zu platzieren.
Um das Risiko des Investments abzusichern, verfolgt der Manager eines Portfolios dabei eine Diversifikationsstrategie. Das bedeutet, dass der Manager nicht bloß in eine Immobilie investiert, sondern in mehrere Immobilien. Der Manager setzt also nicht bloß auf ein Immobilienprojekt, sondern auf gleich mehrere, diverse Immobilienprojekte. Diese Form der Absicherung begrenzt mögliche Risiken erheblich, verursacht jedoch auch einen Verwaltungsmehraufwand, der schließlich erst das Management eines Portfolios erforderlich macht.
Bei der Planung eines Portfolios sind neben der gewünschten Renditevorstellung auch die persönliche Risikoneigung des Eigentümers und der Anlagehorizont von Bedeutung. Kurz- oder mittelfristig orientierte Anleger sollten in ihrer Strategie also beispielsweise Abstand von langfristigen Bauvorhaben nehmen. Häufig kann jedoch beobachtet werden, dass Anleger einen bestimmten Anteil an risikoreichen und langfristigen Anlagen mit einem risikoscheuen und mittelfristigen Investment kombinieren. So vereint das Portfolio die Vorteile (und Nachteile) der zugehörigen Anlageprodukte.
Zur Steuerung und Optimierung eines bestehenden Portfolios werden ausgewählte Informationen herangezogen und bewertet. Diese erlauben eine Veränderung der Kapitalanlagen, welche sich aus einem Verkauf oder einem Zukauf einer Anlage ergeben. Insofern ist es vorteilhaft, wenn das Portfolio nicht ausschließlich aus langfristigen Geldanlagen besteht.
Bei der Betrachtung des Portfolios hat die Portfoliostruktur eine besondere Bedeutung. Sie sagt aus, welcher relative Anteil an Geldanlagen im Portfolio gehalten werden kann, um die Ziele und die Strategie umzusetzen. So kann in einem gemischten Portfolio beispielsweise festgelegt werden, dass 30 % der Investitionen in Aktien vorgenommen werden, weitere 30 % des Kapitals in Einzelimmobilien fließen und 40 % der Mittel in offene Immobilienfonds investiert werden.
Bei der Steuerung und Überwachung des Portfolios wird darüber hinaus auch häufig ein Vergleichswert gewählt und betrachtet. Wer beispielsweise ein gewisses Renditeziel mit deutschen Aktien erreichen will, der kann die Rendite seines Portfolios mit der des DAX vergleichen und so feststellen, ob seine Strategie erfolgreicher ist als die des Vergleichsindex. In der Finanzwirtschaft gibt es zahlreiche Indizes, welche sich für einen Vergleich einer individuellen Anlagestrategie eignen.
Mit einem zunehmendem Volumen oder einer zunehmenden Anzahl von Geldanlagen steigen die Anforderungen an das Management des eigenen Portfolios. Viele Finanzdienstleister bieten deshalb eine professionelle Vermögensverwaltung durch die Unterstützung eines Asset Managers an. Dieser überwacht das Portfolio, verfolgt oder erarbeitet eine Anlagestrategie und gibt dem Eigentümer des Portfolios schlussendlich Entscheidungsempfehlungen oder er verfügt sogar über die Kompetenz, selbstständig Anlageentscheidungen zu treffen. Insofern unterscheidet sich ein Asset Manager auch von einem Vermögensberater, den viele Anleger von ihrer Hausbank kennen. Professionelle Vermögensverwalter werden sowohl im institutionellen Bereich als auch im Bereich der privaten Kapitalanleger eingesetzt. Verfügt der Asset Managers über umfassende Entscheidungsbefugnisse, so hat dieser eine Erlaubnis für die Vermögensverwaltung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einzuholen.
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