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Experteninterview zum Thema “Wie Trends im Investment- und Anlagebereich das Portfolio bereichern können”

Trends im Investment- und Anlagebereich bilden sich aus der Gesellschaft, ihrer Umwelt und ihren Bedürfnissen heraus. Investmenttrends und Klimaziele beispielsweise sind eng miteinander verbunden, da Investitionen in klimafreundliche Technologien und Unternehmen einen positiven Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele leisten können. Immer mehr Investoren erkennen die Bedeutung dieser Zusammenhänge und suchen nach Möglichkeiten, ihr Kapital nachhaltig und klimafreundlich anzulegen. Laut Bloomberg-Schätzungen werden beispielsweise im Jahr 2025 mehr als ein Drittel aller Geldanlagen in nachhaltige Investments allokiert sein. Wir haben mit Simon Brunke, Gründer und CEO der Exporo AG, darüber gesprochen, wie Investmenttrends entstehen, welche Trends er als maßgebend hält und wie sich diese in das eigene Portfolio erfolgreich integrieren lassen.

Experteninterview mit Simon Brunke, Gründer und CEO der Exporo AG

Herr Brunke, Trends kommen und gehen. Wie entstehen Ihrer Meinung nach Trends im Investmentbereich und was müssen diese erfüllen, um sich langfristig zu etablieren?

Simon Brunke: Investmenttrends entstehen in der Regel durch eine Kombination verschiedener Faktoren, die das Verhalten von Investoren, wirtschaftliche Prozesse und die Entwicklung von Märkten beeinflussen. Zu den makroökonomischen Faktoren gehören klassische Aspekte wie Wirtschaftswachstum, Inflation, Zinssätze und Arbeitslosigkeit. Sie beeinflussen jeden Tag Investitionsentscheidungen. Eine boomende Wirtschaft kann beispielsweise zu einem verstärkten Interesse an risikoreicheren Anlagen führen, während eine rezessive Phase eher die Nachfrage nach sicheren Anlageformen begünstigt. Neue Technologien, Megatrends wie Klimaschutz, demografische Entwicklungen und wichtige Innovationen können ganze Branchen und Märkte transformieren. 

Viele Investoren sind daran interessiert, von den Chancen zu profitieren, die sie in mehr oder weniger revolutionären Technologien vermuten. Sie investieren entsprechend in Unternehmen, denen sie zutrauen, diese technischen Entwicklungen voranzutreiben und die Technologien marktfähig zu machen. Die Kunst für diese Unternehmen besteht darin, langfristige Geschäftsmodelle zu finden, durch die einstige Trends irgendwann zu etwas Selbstverständlichem werden, sich also langfristig zu etablieren. Das funktioniert dann, wenn die Trends tatsächlich grundlegende Bedürfnisse vieler Menschen betreffen und die Innovationen über Jahre oder Jahrzehnte nachgefragt werden. Hier sind Unternehmen im Vorteil, die sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen, sondern stets auf der Suche nach Verbesserungen sind - und so ihren Vorsprung halten oder gar ausbauen können. 

Was sind für Sie aktuell die Trends der Investmentbranche?

Simon Brunke: Für mich sind Trends der Investmentbranche langfristige und tiefgreifende Entwicklungen, die die globalen Märkte und die Art und Weise, wie Investoren agieren, beeinflussen. Diese Trends können über Jahrzehnte hinweg wirken und erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen und -strategien haben. Das gilt beispielsweise für die Digitalisierung, die als Megatrend begann und längst unser aller Leben prägt. Der Bereich Infrastruktur - von Daten- und Kommunikationsnetzen über Verkehr bis zur Transformation der Energieversorgung - ist ein weiterer riesiger Trend in der Investmentbranche. Insbesondere erneuerbare Energien werden auf Jahrzehnte ein gigantischer Milliardenmarkt sein, wenn wir unser Ziel der Dekarbonisierung der Wirtschaft erreichen wollen. Hier wird es für lange Zeit einen gewaltigen Bedarf an Kapital geben. 

Weitere große Trends werden die Biotechnologie und die künstliche Intelligenz sein. Auch hier liegen riesige Potenziale, die wir noch gar nicht überblicken können. Da tut es Investoren zwischendurch vermutlich auch mal ganz gut, in Immobilien zu investieren, die in vielen Portfolios ein Stabilitätsanker sind. Doch selbst bei Immobilien gibt es immer wieder neue Trends. Derzeit vor allem im Zusammenhang mit dem großen Thema Nachhaltigkeit. Also, Immobilien klimaschonend zu bauen, zu machen und zu betreiben.

Wie lassen sich Investmenttrends in das eigene Portfolio integrieren, und wie können Anleger davon profitieren?

Simon Brunke: Informieren Sie sich gründlich zu dem Investmenttrend, den Sie in Ihr Portfolio aufnehmen möchten. Versuchen Sie, die zugrunde liegenden Faktoren, die den Trend antreiben, zu verstehen, und prüfen Sie für sich, ob er langfristig bestehen könnte. Behalten Sie dabei unbedingt im Blick, dass Sie auf mögliche Chancen, aber auch auf Risiken stoßen könnten, die damit einhergehen. Auch bei großen Investmenttrends ist es wichtig, nicht das gesamte Portfolio auf einen dieser Trends zu setzen. Diversifikation ist entscheidend, um das Risiko zu streuen. 

Werden Sie nicht leichtsinnig und halten sich auch bei großen Investmenttrends weiter auf dem Laufenden darüber, welches Investment am besten passt. Regelmäßige Weiterbildung und das Verständnis für vielleicht auch unerwartete Entwicklungen können Ihnen dabei helfen, fundierte Investmententscheidungen zu treffen. Und denken Sie daran, dass Ihnen kein noch so großer Investmenttrend automatisch langfristigen Erfolg garantiert. 

Wenn Sie all diese Hinweise beherzigen, haben Sie gute Chancen, mit Ihren Anlagen in Trendthemen viel Freude zu haben. Das gilt auch für den Fall, dass wir vielleicht schon bald einen neuen großen Investmenttrend sehen werden.

Wenn Sie jetzt entscheiden müssen, welcher Trend sich Ihrer Meinung nach auf jeden Fall langfristig hält, welcher wäre das?

Simon Brunke: Mit Blick auf die internationale Klimapolitik, Stichwort Pariser Klimaabkommen, auf den Green Deal der Europäischen Union und auf das Ziel der Bundesregierung, Deutschland möglichst schon bis 2050 klimaneutral zu machen, halte ich die Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energien für einen unumkehrbaren großen Trend, in den allein in Deutschland zig Milliarden Euro fließen werden. Investitionen in regenerative Energien wie Wind, Photovoltaik oder Geothermie sollten also in keinem Portfolio fehlen. 

Auf der anderen Seite würde ich aber natürlich nicht nur auf diese Energieformen setzen. Als bewährter und stabilisierender Faktor sollten auch Immobilien im Anlagekorb liegen. Mit Immobilien und zukunftsweisender Infrastruktur, die hilft, unsere Klimaschutzziele zu erreichen, sind Anleger gut gerüstet und haben alle Chancen auf attraktive Renditen.

Disclaimer:

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