Ein Mann steht vor einer digitalen Visualisierung, die eine Stadt zeigt, die aus einem Tablet emporsteigt. Diese Darstellung verdeutlicht die Zukunft des Wohnens und wie digitale Technologien die Urbanisierung und das Wohnumfeld beeinflussen könnten.
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von
Daniel Erning

Die Zukunft des Wohnens

Das klassische Phänomen der Urbanisierung kennen viele - je nach Perspektive wird auch von Landflucht gesprochen. Doch wie genau wird die Zukunft des Wohnens aussehen? Und welche Veränderungen zeichnen sich bereits heute ab?

Das klassische Phänomen der Urbanisierung kennen viele - je nach Perspektive wird auch von Landflucht gesprochen. Doch wie genau wird die Zukunft des Wohnens aussehen? Und welche Veränderungen zeichnen sich bereits heute ab?

Unter dem Stichwort "Reurbanisierungswelle" wird in Europa trotz Bevölkerungsrückgang ein Zuwachs an Bewohnern in High-Tech-Städten erwartet. Denn Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die zentrale Lage der Metropolregionen locken vor allem junge ambitionierte Berufstätige.

Doch das ist bei Weitem nicht alles - die Zukunft benötigt auch andere Wohnformen als heute, weil sich die Gesellschaft und damit die Wohnkultur verändert. Der Anteil Alleinlebender und älterer Menschen wächst, die Nachfrage nach Kurzzeitwohnen steigt: Eine neuen Balance zwischen individuellem Wohnraum und Gemeinschaftsflächen ist gefordert.

Vielfalt durch Urbanität

Der Megatrend der Individualisierung resultiert in einer steigenden Vielfalt an Lebensstilen, Familienmodellen – und auch Wohnformen. Neue Freiheiten, Ungebundenheit und die Trennung von gesellschaftlichen Konventionen wie Familiengründung ermöglichen immer mehr individuelle Entscheidungen in der privaten Lebensführung. Städte sind hierfür sowohl Inkubatoren als auch "Testlabore". Der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung wächst und mündet zugleich in neue Gemeinschaften, Kulturen, Arbeitsformen, Familien- und Lebensmodelle jenseits alter Traditionen.

Vom Wohn- zum Lebensraum

In den nächsten Jahren werden die klassischen Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen Beruf und Freizeit, öffentlich und privat, Familien- und Freundeskreis weiter verschwimmen. Das zunehmende Bedürfnis und die steigende Notwendigkeit, flexibel, mobil und permanent erreichbar zu sein, verstärken diesen Trend ebenso wie die Möglichkeiten, die durch moderne Technik, Internet und digitale Vernetzung entstehen. Unterschiedliche Nutzungen überlagern und ergänzen sich.

Innovativer Wohnungsbau und zukunftsweisendes Immobilienmanagement werden daher auch neue Konzepte entwickeln, die eine funktionale Integration und Konvergenz unterschiedlicher Lebensbereiche zulassen.

Zu den Wohn- und Lebenstrends der Zukunft gehören:

  • Co-Working-Spaces - moderne, voll ausgestattete Gemeinschaftsbüros, die temporär an Freelancer vermietet werden.
  • Mikroapartments sowie Minihäuser als bezahlbarer und alternativer Wohnraum für Singles und Studenten.
  • Smart Homes - vernetzte "intelligente" Immobilien.
  • Seniorenimmobilien und Ageless- und Universal-Design-Konzepte mit Ambient Assisted Living als Gestaltungsprinzip.
  • Green Living als Konzept des natürlichen und ökologischen Wohnens.

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